Die Planung

Anklicken bringt das Bild mit 65kB in groß Das dem Bau zu Grunde liegende Layout

Vom Baukastendenken frei machen

Eigentlich der entscheidenste Abschnitt beim Holzbahnbau, die Planung. Wir haben uns dafür letztlich gut 6 Monate Zeit gelassen, was sich im nachhinein auf keinen Fall als zu viel erwiesen hat. Wir haben uns erst einmal im Netz alles mögliche an Infos besorgt was wir zum Thema Holzbahnbau finden konnten. Einige Links die auch jetzt noch aktiv sind haben wir euch auf der Linkseite zur Verfügung gestellt. Gerade der Artikel von Chris Frost ist absolute Pflichtlektüre für jeden, der ernsthaft über den Bau einer Holzbahn nachdenkt. Ebenso sollte man versuchen viele andere Bahnen gesehen zu haben, damit man den eigenen Horizont etwas erweitert. Bevor man dann endgültig mit dem Planen anfängt müsste man eigentlich noch einen Schalter im Kopf umlegen. Denn man muss sich von dem Baukastendenken, welches man noch aus seiner Kunststoffbahnzeit mitbringt befreien. Prinzipiell ist mit entsprechendem Aufwand alles möglich, was einem in den Sinn kommt.
Als allererstes sollte man sich eine Wunschliste erstellen, in der man alles notiert, was man gerne in seiner Bahn realisieren würde. Bei uns waren das:

Wunschliste

Planungsablauf

Das war natürlich nur eine Wunschliste. Das sich nicht alles davon realisieren lassen würde war klar, aber man braucht sowas alleine schon um nicht wichtige Dinge zwischendrin (man plant ja nicht nur einen Tag) zu vergessen oder arg von den ursprünglichen Wünschen abzuweichen. Eigentlich gehört an diese Stelle jetzt eine Liste mit Planungsregeln, die man weitgehend einhalten sollte. Diese führe ich aber lieber unter Fazit auf, da sich nach dem Bau einiges darin geändert hat. Was wir dummerweise bei dem Erstellen der ersten Layouts noch nicht berücksichtigt haben ist, dass sobald sich eine Bahn gedanklich wie ein Gummiband zu einer Acht auseinanderziehen lässt der Spurausgleich automatisch vorhanden ist. Mit dieser Regel lässt sich sehr einfach planen. Die eigentliche Planung der Bahn haben wir mit Slotrail gemacht. Das Programm bietet sehr freie Konfigurationsmöglichkeiten und inzwischen auch einen DXF-Export, der es sehr einfach ermöglicht, das Layout bei einem Schreiner mittels einer CNC-Fräse fertigen zu lassen. Das Geld für dieses Programm ist wirklich gut angelegt.
Nachdem dann ein Layout gefallen hat, haben wir es nochmal anhand der obigen Liste überprüft und uns Gedanken über die Realisierung gemacht. Die ersten Überlegungen drehten sich um die Steigungen. Wir planten ja nur normal motorisierte Fahrzeuge zu fahren (Fox, Cheetah, Bison), weshalb die Steigungen zwar sanft aber deutlich sichtbar sein konnten. Die Radien mit denen man eine Steigung einleiten kann haben wir mit Autocad ermittelt. Bei 0,8mm Bodenfreiheit kamen wir auf einen minimalen Steigungsradius von 6m. Das klingt viel, lässt sich aber problemlos auf 0,4 m für eine 5° Steigung realisieren.
Die Krümmung in der langen 'Gerade' hat sich nach einigen Fragen im Forum als problemlos abgestuft (In der Praxis ebenso). Die Überführungen haben wir mit min. 100mm festgelegt. Diese Höhe kann man Problemlos mit 2,5m 'Anlauf' erreichen, die auch innerhalb von Kurven beginnen kann.
Das Problem bei uns waren in erster Linie der Aufbau direkt auf dem Boden. Dazu war keinerlei Hinweis im Netz zu finden, so dass wir uns wirklich alles dazu selbst überlegen mussten. Alle Hinweise bezüglich Planung und Aufbau beziehen sich immer auf so genannte Clubbahnen, die immer in angenehmer Arbeitshöhe aufgebaut werden und von unten erreichbar sind, so dass alle elektrischen Arbeiten problemlos nachträglich gemacht werden können.
Dann zusätzlich noch die Schwierigkeit die Bahn günstig in den Raum mit den Schrägen einzupassen und die Balken passend zu berücksichtigen. Durch den Bodenaufbau mussten wir versuchen uns alle Bauschritte im Voraus vorzustellen, damit wir nicht hinterher die Bahn für etwas aufreißen müssten weil wir etwas vergessen hatten. Vollkommen klar war, dass alle Kabel vorher verlegt werden mussten. Dazu kam, dass die Litze nicht bequem von unten angeschlossen werden konnte wie das zum Beispiel bei allen Clubbahnen der Fall ist. Solche Dinge überlegten wir uns dann mit den im Bau beschriebenen Lösungen.
Das obige Layout hat letztlich doch gut gepasst. Allerdings gehörte schon einiges an Vorstellungskraft und Rechnerei dazu, um die vielen Ebenen in denen die Bahn läuft passend zueinander zu planen. Erst hatten wir ein 3D Modell, wie es die genialen 'Kellerkinder' für eine ihrer neu geplanten Bahnen gemacht haben, in Erwägung gezogen, waren dann aber zu faul dazu.

Fazit

nach einiger Fahrzeit auf dem Ergebnis der ganzen Planerei. Es gibt etliche Regeln die unseres Erachtens sinnvoll zu beachten sind und die wir bei einem Neubau oder einem anderen Projekt jetzt mit Sicherheit beachten würden, auch wenn wir schon etliches ohne Erfahrung gut hinbekommen haben. Man muss sicher nicht alles befolgen, aber hier mal eine Zusammenfassung der Punkte, die man vor und während der Planung einer Holzbahn zu rate ziehen sollte. Das ganze ist als Ergänzung zu den Planungsregeln von Chris Frosts genialem Artikel zu sehen.

Dinge, die vor Baubeginn geklärt/ausprobiert sein sollten

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