Das war wieder so ein Ding vor dem wir mehr Panik hatten als nötig war. Gut, durch die Verwendung von Sekundenkleber anstatt der Alternativen Heißkleber, Contactkleber oder der nicht von uns getestete Concept-Litzenkleber wurde die Sache schon deutlich entschärft.
Der Kleber ist eine wichtige Entscheidung, da die Litze je nach Autotyp, Bahnlayout und Abflughäufigkeit schon sehr belastet werden kann. Sekundenkleber ist bei sehr hoher Belastung nach unseren Erfahrungen nicht die beste Lösung. In diesem Fall sollte man sich die Arbeit mit Kontaktkleber machen. Sekundenkleber ist aber für eine Heimbahn absolut ausreichend.
Entscheidend für die Verwendung von Sekundenkleber ist das vorige Grundieren/Lackieren der Klebeflächen. Sonst saugt das Holz einfach zu viel Kleber auf und die Litze hält nicht richtig. Verwendet haben wir einen recht preiswerten dickflüssigen Kleber aus dem RC-Modellbau von der Fa. Graupner. Die 20gr. Flasche hat ca. 4€ gekostet und wir haben für die ganzen 270 laufenden Meter gerade 5 Flaschen gebraucht.
Das eigentliche Verlegen geht dann wirklich flott vonstatten. Einer trägt eine nicht zu große 'Wurst' Klebstoff auf und der ander verlegt die Litze und drückt sie mit einem Tuch (wer hat schon gerne Sekundenkleber und von Zinn graue Finger) fest. Die Position lässt sich problemlos durch den gefrästen Absatz einhalten. Man sollte allerdings die Litze nicht gespannt und auch nicht gestaucht verlegen sondern einfach locker von der Rolle runter. Wenn hinterher der halt noch nicht ausreichend ist, dann kann man durchaus nochmal mit dünnflüssigem Sekundenkleber die Litze nachkleben.
Wenn man will kann man auch durchaus die Litze stumpf zusammenlöten. Dazu muss die Litze nur sauber abgeschnitten aneinander gelegt werden und mit garade ausreichend Lötzinn zusammengelötet werden. Evtl. Rauigkeiten kann man einfach vorsichtig wegschleifen.
An den Brückenübergängen haben wir einfach die Litze umgetackert und dann lötet man Verbindungskabel dran. An einer Seite müssen dann noch Steckverbingungen dran und gut ist's.
Die Zahl der Einspeisungen war ein echt kritisches Thema. Gerade wenn man von Universal umsteigt fällt es schwer sich zu beherrschen. Technische müsste eine oder max. zwei Einspeisungen für unsere Zwecke ausreichen. Da wir aber nachträglich keine mehr einbauen konnten und unsere Uni-Macke ihr übriges tat entschlossen wir uns für drei.
Für den Aufbau der Anschlüsse war bei uns dann doch eine kleine Übersichtsskizze ganz sinnvoll. Die Litze selbst hat einen Kupferquerschnitt von 2,5mm² und in der selben Dicke sollten auch die Zuleitungen vom Netzteil aus ausfallen. Mit diesem Querschnitt ist man bis ca. 10A auf der sicheren Seite und mehr sollte eh nicht auf unserer Bahn laufen. Da beide Querschnitte gleich sind macht es keinen Sinn die Zuleitungen länger als irgend nötig ausfallen zu lassen, schließlich leitet die Litze den Strom genau so gut. Glücklicherweise waren gute Stellen für die Einspeisungen recht dicht beieinander.
Das Anschließen der Einspeisungen geschah letztlich schon beim Rohbau, da wir ja nachher die Platten schlecht beim Litze verlegen noch hochnehmen konnten. Also wurden in die Klebeflächen Kontakte eingelassen, die mit einem Gewinde von unten verschraubt wurden und die Kabel mit Schraubösen von unten angeschraubt wurden.
Die Litze wurde dann nur beim Verlegen an die Kontakte angelötet. Dazu wurde der Kontakt gut erhitzt, Lötzinn aufgetragen dann die Litze von oben mit einem von Lötzinn gereinigten Lötkolben angelötet. Wenn der Lötkolben noch Lötzinn dran hat, dann wird die Litzenfläche hubbelig und rau.
Die eigentliche Stromversorgung war ein Thema für sich. Wenn wir Kaufen wollten, dann würden so oder so mindestens 2, eher 3 Kisten rumstehen, von den Kosten ganz zu schweigen. In unserem Speziellen Fall kann der Eigenbau sogar wirklich kosten sparen, wenn man einen zuverlässig funktionierenden Plan und das nötige Geschick hat. Da wir aber auch Probleme mit dem ein oder anderen hatten (zb. die Stromversorgung der Messgeräte, ausreichende Kühlung der Endstufen) möchte ich hierauf nicht weiter eingehen und das nur den Leuten überlassen, die sich eh damit auskennen. Ich würde mir das beim nächsten mal ernsthaft überlegen, nicht doch eine Kaufvariante zu bevorzugen.
In unserem stecken jetzt Trafo und Endstufen für 3 Ausgänge à 3-20V mit je 6A. Vor dem Regleranschluss kommen noch die Stromabschaltungsrelais, die vom Zeitnahmerechner über Parallelportanschluss und Schalttransistor direkt angesteuert werden.
Die Regler werden vorne am Netzteil über Verlängerung (mittels XLR-Steckern/Buchsen) angeschlossen. Die Verlängerungen gehen zum jeweiligen Fahrerstand wo der Regler über den gleichen Stecker mit identischer Pinbelegung angeschlossen wird. Die Verlängerungskabel haben wir nur mit 1,5mm² gemacht, da man dieses Maß als normales 3-Adriges Litzenkabel für den Haus-Elektro-Bedarf bekommt. Hier haben sich noch keine Nachteile durch die unterschiedlichen Verlängerungskabellängen herausgestellt.
Die Sensorspulen sind ohne Gehäuse ideal um sie fest zu installieren. Wir haben sie einfach auf ein Sperrholzbrettchen mit Erhöhungen geklebt und die Anschlüsse nach unten durchgezogen. Durch die Erhöhungen ist der Abstand von Bahnoberfläche zu Sensoroberfläche ca. 9,5mm (8mm Slot, 1mm MDF stehen gelassen, 0.5mm Luft bis Sensor). In die Brettchen wurden Einschlagmuttern eingeklebt, so dass die Sensorbrettchen problemlos von oben festgeschraubt werden können.
Auf der Anschlussseite wurden dann 3mm Coaxialkabel (RG58) an jeden einzelnen Sensor gelötet und mit Heißkleber zugentlastet. Erst hatten wir ja mit einem 6-adrigen einfach geschirmten Kabel einen richtigen Griff ins Klo getätigt. Wir wussten bei der auslegung noch nicht, dass je eine RC-Sensorbox für eine Spur zuständig sein wird. Dadurch werden von jeder Box ein Kable zu einem Sensorriegel verlegt. Da jede Box aber ihre eigene Signalbasis (Frequenz/Phase) kommen so drei leicht unterschiedliche Signale eng beieinander. Heftige übersprechvorgänge bei jedem auslösenden Sensor waren die Folge und die 3 RC-Boxen blinkten immer beim Auslösen wie Schaufensterreklamen.
Nach dem Verlegen von über 100m von dem Coaxkabel, was sich zum Glück auch ohne Leerrohre noch machen lies, war das aber Vergangenheit. Die Stellenweise über 7m langen einzelnen Kabel bringen keinerlei Probleme mit sich, obwohl sie natürlich gegen die Empfehlung der RC-Macher sind.
Die zwei Riegel für Start/Ziel und für die Zwischenzeit bleiben natürlich immer angeschlossen. Die Sensoren für Highspeed 1 und 2 können dann je nach Fahrtrichtung umgesteckt werden. Tankfunktion erfüllen allerdings nur die Vorderen, alleine auf Grund der Sichtbarkeit.
Hieran werden die Sensoren dann alle angeschlossen. Sieht dann etwas wüst aus wenn letztlich 12 Kabel in 6 Steckern da vorne dran hängen und auch noch nebendran 3 Stecker für den wechselbaren Highspeed. Wie oben schon erwähnt ist je eine der eingebauten Boxen für eine Spur zuständig (technische Vorgabe des Slotmen). Den Einbau habe ich in einem Extra Artikel beschrieben.
Im inneren steckt zusätzlich zu den RC-Boxen noch eine Platine mit mehrfachem Aufbau der Parallelportansteuerung von Ampeln und Relais (Zeitabschaltung) wie sie auf
wolftronics Seite gut beschrieben ist. Deshalb verzichte ich hier auch erstmal auf eine Ausführlichere Beschreibung.
Anschluss finden hier zum einen die Startampel die bei Start/Ziel in die Bahn eingelassen ist, die Bahnstromabschaltungsrelais im Netzteil, die Ampel die bis auf das Rundumlicht (bei Terror) eher als gag fungiert und die Terror/Paniktasten. Letztere müssen unbedingt gut entprellt sein, da die SM 9.75 keine prellenden Signale auf dem Parallelporteingang mag.
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